26. Hambach Barbarafeier KVT - alles o.k.?!?

Auch zur 26. Barbarafeier zeigte sich die "Mannschaft" der Bezirksgruppe Hambach, im Ring Deutscher Bergingenieure gut vorbereitet, als sie am 09. Dezember 2005 wieder in "unsere gute Stube", das Lokal Wamig - Weber in Ellen zur traditionellen Barbarafeier eingeladen hatte.  

Der eigentlichen Barbarafeier ging wieder eine gemeinsame Festmesse voraus, deren Liturgie - auch das hat Tradition - maßgeblich von dem Blockflötenspielkreises Horrem Sindorf" und dem "Hambachchor" gestaltet wurde. 

Dann war es soweit, rund 190 Bergkameradinnen, Bergkameraden, Gäste und Ehrengäste waren der Einladung gefolgt. Alle wurden durch den 1. Vorsitzenden, Willi Stock, mit einem Bergmannsschnaps begrüßt. Für die musikalische Unterhaltung an diesem Abend sorgte die Combo der RWE Power AG unter Leitung von Dieter Graaf und unser Hambachchor unter der Leitung von Stefan Witt.

In seiner Begrüßungsrede war unser Vorsitzender, Willi Stock, ganz erfreut, die ehemaligen Betriebsdirektoren, Herrn Dr. Henning, Herrn Schulz, Herrn Dr. Gärtner sowie unseren heutigen Chef, Herrn Bertrams begrüßen zu dürfen. 

Der ehemalige Gesamtbetriebsratsvorsitzende und jetzige Personalvorstand Erwin Winkel, unseren Spartenleiter, Herr Dr. Gärtner, Vertreter der Kraftwerke sowie Herr Pfarrer Heinrich Müller, waren ebenso herzlich in die Begrüßung eingebunden.

Begrüßung durch den Vorsitzenden der BG Hambach, Willi Stock

Ganz besonders wurden der Geschäftsführer des RDB Hauptvorstandes Wolfgang Mayer, der Vorsitzende des BV Rheinische Braunkohle, Albert Dingler sowie unsere RDB-Kameraden Frank Sibber und Torsten Barsch aus dem Lausitzer Braunkohlerevier von allen Anwesenden begrüßt. Nach einer musikalischen Einlage blickte Herr Bertrams in seinem Grußwort der Betriebsleitung auf das vergangene Jahr zurück. Am Anfang seiner Grußworte sagte er, dass er dies auch diesmal etwas ausführlicher tun wolle.

Grußworte der Betriebsleitung, Hans-Joachim Bertrams, Leiter Tagebau Hambach
Grußworte der Betriebsleitung, Hans-Joachim Bertrams, Leiter Tagebau Hambach

[Liebe Kameraden des Rings Deutscher Bergingenieure und
liebe Freunde der heiligen Barbara
Wer den letzten RWE-Quartalsbericht gelesen hat, dem berichte ich sicherlich nichts Neues. Aber, in einer Zeit, in der die Medien sich nur noch auf negative Nachrichten spezialisiert haben, kann man positive Botschaften sicherlich auch ein zweites Mal hören und verkünden. Das Jahr 2005, das wir in den nächsten Tagen abschließen werden, war für den RWE Konzern ein gutes Jahr. Der Konzern schreibt ordentliche Gewinne. Daran ist die Stromerzeugung erheblich beteiligt und damit auch die Braunkohle. Vor dem Hintergrund der viel diskutierten anstehenden Milliardeninvestitionen im Bereich der Braunkohlenverstromung ist dies eine gute Voraussetzung für unsere gemeinsame Zukunft und damit auch für die Zukunft des Tagebaus Hambach.
Die enormen Anstrengungen, die wir alle im Konzern in den letzten Jahren geleistet haben zahlen sich nunmehr aus, die Strompreise tun ihr übriges. Blicken wir doch einmal zurück:
Der liberalisierte Strommarkt hat uns zu enormen Anstrengungen gezwungen, um überhaupt wirtschaftlich zu bleiben. Wir hatten sogar ein paar Jahre, in denen das Unternehmen beträchtliche Verluste gemacht hat. Trotzdem gab es in dieser Zeit für unsere Mitarbeiter Lohnsteigerungen und parallel hat RWE sogar mit der neuen BOA ein neues Kraftwerk gebaut und damit weit über die Grenzen des Reviers hinaus Zeichen gesetzt.
Um all dies zu erreichen, mussten wir neue, teilweise auch unbekannte Wege gehen. Wir mussten uns auch von Liebgewonnenem und Gewohntem trennen. Dies mag manchen wehgetan haben. Heute verdient das Unternehmen mit unserer Kohle und unseren Kraftwerken viel Geld. Dies ist gut zu wissen, denn es zeigt uns in der Nachlese, dass der im Innen- und Außenverhältnis zuweilen beklagte Weg richtig und gut war.
Wir sind einen Weg gegangen, der von einigen Mitarbeitern und von Außenstehenden nicht immer verstanden wurde. Aber der Weg war erfolgreich. Dafür gilt denjenigen, die sich aktiv an diesem Veränderungsprozess beteiligt haben, der Dank des Unternehmens. Dies gilt insbesondere auch für uns Hambacher.
Dass dieser Kraftakt keine aus der Not geborene Einzelleistung war, zeigt auch das Ergebnis des nunmehr zurückliegenden Jahres, für das auch die Hambacher ordentlich gekämpft haben.]

[Meine sehr verehrten Damen und Herren,
wir sehen, auch das neue Jahr 2006 hält vielfältige und spannende Aufgaben für uns parat.
Mit Blick auf die vergangenen Jahre bin ich aber zuversichtlich, dass wir die kommenden geplanten Aufgaben wie auch ungeplante Ereignisse gemeinsam bewältigen können. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir in Hambach auch bei "stürmischen Seegang" den "Dampfer Hambach" auf erfolgreichem Kurs halten können. Es waren dabei nicht die vielen Unternehmensberater, sondern vor allem unsere erfahrenen Mitarbeiter und Führungskräfte, die in ihrem Selbstverständnis und in ihrer traditionellen Loyalität zum Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg geleistet haben. Dies zeigt, Zuverlässigkeit ist nicht nur ein neuer Power-Begriff, sondern seit je her eine unserer Stärken in Hambach.
An dieser Stelle gestatten Sie mir, dass ich den Organisatoren des heutigen Abends, Wilhelm Stock und Wolfgang Engels und nicht zu vergessen unserem Hambacher Urgestein, Herrn Stefan Witt mit seinem Chor, für Ihre zuverlässige Arbeit großes Lob ausspreche, denn bereits jetzt, zu so früher Stunde, ist erkennbar, dass auch die 26. Hambacher Barbarafeier ein voller Erfolg werden wird.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
es ist in den Bergbaubetrieben zu einem gerne gepflegten Brauch geworden, das Fest der heiligen Barbara gebührlich zu feiern. Die heilige Barbara gilt seit jeher als Synonym für die Wehr- und Standhaftigkeit. Bei allem Frohsinn am heutigen Abend sollten wir uns in den kommenden Stunden auch darauf besinnen, dass wir der heiligen Barbara danken, dass Sie Ihre schützende Hand stets über uns gehalten hat. möge diese Eigenschaft und Tugend der heiligen Barbara mit dazu beitragen, dass bergmännische Traditionen und Tugenden wie zum Beispiel Vertrauen, Leistung, Zukunftsgestaltung, Kundenorientierung und Zuverlässigkeit noch lange erhalten bleiben. Denn wir Bergleute unterscheiden uns von andern weniger durch unsere Kräfte, die wir in uns haben, sondern mehr durch den Mut, von Ihnen Gebrauch zu machen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Start in das neue Jahr und vor allem ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2006. Glückauf]

Auszug aus den Grußworten der Betriebsleitung, es gilt das gesprochene Wort!

Lobend erwähnte er, dass dies nur möglich war, weil der Tagebau Hambach über eine großartige Mannschaft verfügt, die sich mit enormem Engagement allen anstehenden Aufgaben gestellt hat.

v.l.n.r. Willi Stock, Dr. Dieter Gärtner und unser Jubilar Günter Floss
v.l.n.r. Willi Stock, Dr. Dieter Gärtner und unser Jubilar Günter Floss

Ein mittlerweile traditioneller Höhepunkt der Hambacher Barbarafeier ist es, verdienste RDB-Kameraden auszuzeichnen. In diesem Jahr wurde unser RDB Kamerad Günter Floss für seine 35 jährige Arbeit im Bergbau durch den Spartenleiter Herrn Dr. Dieter Gärtner mit dem Ehrenhäckel des Rings Deutscher Bergingenieure (RDB) ausgezeichnet. Er führte dazu aus:

[Liebe RDB Kameradinnen und RDB Kameraden, liebe Hambacher! das Festprogramm des heutigen Abends sieht nun die Verleihung des Ehrenhäckels des Ringes Deutscher Bergingenieure vor und es ist mir eine besondere Ehre den RDB-Kameraden Günter Floss, den ich persönlich seit langer Zeit kenne und mit dem ich auch einen Teil meines Berufslebens gemeinsam gegangen bin, anlässlich seines 35 jährigen Bergmannsjubiläums zu ehren.
Die Verleihung des Ehrenhäckels anlässlich des 35jährigen Bergmannsjubiläums hat eine lange Tradition. Spricht man heute von Traditionen, so muss man vielfach feststellen, dass sich in der heutigen Zeit immer mehr von den bewährten Traditionen abwenden. Zuweilen hört man:

Traditionen sind Bleisohlen, sie verhindern den begehrten Fortschritt oder Traditionen haben etwas Anrüchiges. Diese Skeptiker möchte ich mit folgenden Aussagen konfrontieren:

Traditionen ist bewahrter Fortschritt, Fortschritt ist weitergeführte Tradition
(
Carl Friedrich von Weizsäcker)


Traditionen ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme
(Jean Jaures)


Traditionen sind ein Sprungbrett und kein Ruhekissen
(Rudolf Rolfs)


Haben diese zitierten Herren denn wirklich alle Unrecht?

Es wird gesagt, dass in unserer heutigen Gesellschaft die Instabilität das einzig Stabile ist. Es scheint so, als wäre alles permanent im Wandel. Dies gilt nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für die Unternehmen.
Kürzlich las ich:
Der Genuss am Wandel ist der Seismograph für die Firmenkultur.
Wie dem auch sei.
Würde dies alles so stimmen, so hätte der beständige Wandel schließlich auch eine Tradition. Also, an die Adresse der Skeptiker, was ist so schlimm an Traditionen? ]

[Meine sehr verehrten Damen und Herren,
kürzlich las ich ein Zitat von Heinrich Heine, der diesen Gedankengang sehr gut zusammenfasst:
Ich zitiere:

Das Schaffen selbst ist eitle Bewegung
Das stümpert sich leicht in kurzer Frist
Jedoch der Plan --- die Überlegung,
das zeigt erst, wer ein Künstler ist

In diesem Sinne möchte ich Sie auffordern, noch lange der Bergbaukunst treu zu bleiben. Denn solange wir hier gemeinsam Pläne schmieden, solange gehört unser Berufszweig nicht zum alten Eisen.
Daher, lieber Herr Floss überreiche ich Ihnen das RDB-Ehrenhäckel, als Symbol der gemeinsamen Verbundenheit sowie für 35jährige ehrliche und gewissenhafte Arbeit im Bergbau. Glückauf]


Auszug aus der Laudatio, es gilt das gesprochene Wort!

Nahtlos ging es mit unserem Hambachchor zum lockeren Thementeil der diesjährigen Barbarafeier. Zum Thema "KVT - alles o.k.?!?", hatte Stefan Witt wieder einmal ein hervorragendes Themenlied arrangiert.
Veränderungen müssen wir nicht nur in unserem täglichen Arbeitsleben hinnehmen. Nein, auch unsere Gäste mussten Änderungen gegenüber den vergangenen Jahren hinnehmen. War es doch bisher Tradition, dass die einzelnen Betriebsabteilungen einen Themenbeitrag leisteten, in diesem Jahr war alles anders. Nicht die sehnsüchtig erwarteten Abteilungsspiele standen auf dem Programm, sondern unter dem Motto: "Spiel ohne Grenzen" war Teamgeist war gefragt, wie im richtigen (Tagebau)leben.
Im Vorfeld der Barbarafeier wurden die Abteilungsleiter darüber informiert, dass sie Mannschaften für die Abteilungsspiele stellen sollten. Als einziger Hinweis wurde den Abteilungsleitern mitgeteilt, dass die Mannschaften mit ihrer PSA (Persönliche Schutz Ausrüstung) erscheinen sollten.
Über einen Hindernisparcour, der quer durch den Saal aufgebaut wurde, mussten die einzelnen Teams, getreu dem diesjährigen Motto KVT, die Kohle vor die Theke bringen. Über eine LiveCam konnten alle Besucher das Geschehen über eine Großleinwand verfolgen.

Über einen Hindernisparcour, der quer durch den Saal aufgebaut wurde, mussten die einzelnen Teams, getreu dem diesjährigen Motto KVT, die Kohle vor die Theke bringen. Über eine LiveCam konnten alle Besucher das Geschehen über eine Großleinwand verfolgen. Mit einer etwas leicht präparierten Schubkarre machten sich die einzelnen Teams auf den schier unmöglichen Weg. Begleitet wurde das ganze Spiel von einem Schiedsrichter, der gleichzeitig die Moderation des Geschehens übernommen hatte.
Auch hier konnten wir keinen geringeren verpflichten als den Vorsitzenden des BV Rheinische Braunkohle, den Kameraden Albert Dingler.
In seiner unverfälschlichen Art brachte er das Publikum nah an das Geschehen heran. Gleichzeitig entging ihm aber auch kein Fehler der Akteure - und er schritt immer wieder in das Spiel ein.
Nach einem vorher ausgedachten Zeit- und Punktesystem stand am Ende die Abteilung PBH-BD als erster Sieger fest.
Alle Teilnehmer der diesjährigen Barbarafeier, aber ganz besonders die Teilnehmer des KVT Spiels hatten sichtlich großen Spaß.

26. Hambach Barbarafeier KVT - alles o.k.?!?

Pressebericht: Wolfgang Engels (RDB)